Pädagogisch arbeiten mit Minecraft und Luanti

Game based Learning – mit Minecraft & Co spielend die Welt verstehen 

Minecraft ist seit Jahren das beliebteste Spiel bei Kindern in Deutschland. Weil das reguläre Spiel im pädagogischen Kontext leider oft aus Kosten- und Hardwareaspekten nicht nutzbar ist, wird als Alternative oft Luanti verwendet. Beide Spiele bieten durch ihren offenen Charakter und die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten ein enormes kreatives Potenzial, das wir in der Bildungsarbeit effektiv nutzen können.

Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Minecraft ist ein kommerzielles Spiel, während Luanti eine kostenlose Open-Source-Alternative darstellt. Beide basieren auf dem Prinzip des „Sandbox“-Gameplays: Spielende bewegen sich in einer virtuellen Welt, die aus Blöcken besteht, und können diese abbauen, neu zusammensetzen und so eigene Bauwerke und Welten erschaffen. Luanti bietet im Vergleich zu Minecraft eine noch größere Flexibilität in Bezug auf Modifikationen (Mods), da der Quellcode offen zugänglich ist. Dies ermöglicht eine tiefgreifendere Anpassung an spezifische pädagogische Zwecke.

Kreative, kommunikative und andere Lern-Potenziale 

  • Konstruktion und Gestaltung: Das Kernprinzip beider Spiele ist das Bauen. Dies fördert räumliches Denken, planerische Fähigkeiten und die Kreativität der Spielenden.
  • Storytelling und Rollenspiele: Die geschaffenen Welten können als Bühne für Geschichten und Rollenspiele dienen. Dies fördert die sprachliche Ausdrucksfähigkeit, die soziale Interaktion und das Einfühlungsvermögen.
  • Problemlösen und logisches Denken: Durch das Bauen und die Interaktion mit der Spielwelt werden die Spielenden vor Herausforderungen gestellt, die logisches Denken und Problemlösefähigkeiten erfordern.
  • Kooperation und Kommunikation: Minecraft und Luanti ermöglichen das gemeinsame Spielen in Mehrspielerwelten. Dies fördert die Teamfähigkeit, die Kommunikation und die soziale Interaktion der Spielenden. Im pädagogischen Kontext können Gruppenprojekte durchgeführt werden, bei denen die Spielenden gemeinsam an einer Aufgabe arbeiten müssen.

Pädagogische Überlegungen

  • Klare Zielsetzung: Vor dem Einsatz von Minecraft oder Luanti sollte eine klare pädagogische Zielsetzung definiert werden. Was sollen die Spielenden lernen oder erreichen? 
  • Begleitung und Reflexion: Die Spielphasen sollten von pädagogischen Fachkräften begleitet und im Anschluss reflektiert werden. Dies ermöglicht eine gezielte Auseinandersetzung mit den Inhalten und den gemachten Erfahrungen. 
  • Medienkompetenz: Der Einsatz von Minecraft und Luanti kann auch dazu beitragen, die Medienkompetenz der Spielenden zu fördern, indem sie sich aktiv mit digitalen Medien auseinandersetzen und lernen, diese kreativ zu nutzen. 

Hier finden sich noch Links zu konkreten Projektbeispielen.