Gamescamp 2015 – Rückblick

Fotos CC-BY-NC-SA 3.0 Jürgen Sleegers

Das Gamescamp hat vom 25.-27. September 2015 in seinem fünften Jahr – nach Hagen, Burg Lohra, Würzburg und Werneuchen – im vergleichsweise urban anmutenden Karlsruhe Station gemacht. Ein Generationenwechsel hat stattgefunden. Viele neue und jüngere Gesichter prägten das Bild beim Barcamp, das von einem Teilnehmer des ersten Gamescamps sehr treffend als »ultimativer Bildungsurlaub für Gamer« beschrieben wurde.

Dabei hat sich das Format Barcamp mit seinen verschiedenen Anlässen für tiefgründigere Diskussionen und Reflexionen über Games erneut als sehr ertragreich erwiesen – vermutlich nicht zuletzt wegen der Erfahrung, Präsenz und Offenheit der erfahrenen Gamescamperinnen und Gamescamper.

Das von den 14- bis 21-Jährigen eröffnete Themenspektrum beförderte einige spannende Perspektiven ans Licht und verdeutlichte die Bandbreite an Zugängen Heranwachsender zu digitalen Spielwelten:

Wieso gibt es keine orginären Gamessendungen im TV, dafür aber so etwas wie einen 24/7-Twitchstream von Rocket Beans TV? Was nervt an Strategien von Publishern und wie sehr oder wenig tragen sie den Ansprüchen der Community Rechnung? Was bedeutet Entscheidungsfreiheit in Games? Welche Spielkonzepte sind außergewöhnlich und warum? Und es gab natürlich Klassiker-Sessions, z.B. zu Ethik in Games, Streetgames oder Pen & Paper Rollenspielen. Einen Einblick in die Sessions bieten die Textdokumentationen hier oder die Videodokumentation hier.

Mit dem sanften Generationswechsel einher ging leider auch ein Rückgang der Anzahl von weiblichen Teilnehmenden – und das, obwohl die erwachsenen Gamescamp-Joker* bewiesen, dass die Gameskultur auch von Frauen geprägt wird: u.a. Mareike Ottrand (Studio fizbin, Gewinner des DCP 2014 für Inner Worlds) und Linda Scholz (Medienkulturwissenschaftlerin und Mitgestalterin der Next Level Conference).

Das Gamescamp #5 hat auf jeden Fall großartigen Spaß gemacht und ein Power-Up in Puncto Spielkultur gebracht – etwa beim Teambuilding im Rahmen des Minecraft-LAN-Battles am Freitagabend oder bei der langen Nacht der Spielekultur am Samstag mit Battle of the Bands, Johann Sebastian Joust, Pen and Paper-Sessions u.v.m.

Für 2016 zieht die Karavane weiter in Richtung Sachsen. Let there be games!

* Die Gamescamp-Joker sind Profis, die mit ihrer Expertise und ihrer Erfahrung von den Teilnehmenden zu ihren Sessions hinzugezogen werden konnten – in diesem Jahr neben den beiden genannten auch Gunnar Lott. Hier ihre Eindrücke vom Gamescamp #5:

Das Gamescamp 2015 ist ein Projekt eines bundesweiten Netzwerks medienpädagogischer Institutionen und durch die Unterstützung der Bundeszentrale für politische Bildung, der Stadt Karlsruhe und der LfK – Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg ermöglicht.

Weitere Infos unter www.gamescamp.net oder unter www.facebook.com/lettherebegame.